Articles



Jennifer Graubener: Werte_Gemeinschaft, Textauszug aus dem Katalog zur gleichnamigen Ausstellung in der Galerie Schwartzsche Villa, Berlin 2017.
„(…) Welchen Einfluss haben Wertvorstellungen auf die Entstehung von Kunst und welche (immateriellen und materiellen) Werte gehen gleichzeitig aus der produzierten Kunst hervor? In ähnlicher Weise dekonstruiert die Künstlerin Karin Felbermayr den Begriff einer Wertegemeinschaft. Sie befragt in ihrer Videoperformance die wechselseitige Beziehung von medialen Inszenierungen und deren Einfluss auf Werte und Gesellschaften. In ihrem Video „Person #25“ nimmt sie in schneller Abfolge verschiedene Gesten und Posen ein, die der Parfümwerbung entlehnt sind. Wir alle kennen die Gesten und Posen der Werbewelt, die zahlreiche Imaginationen und Assoziationen schaffen. Hier verhält es sich anders. Die Künstlerin zeigt sich hinter verschiedenen farblichen Masken, die Posen wirken blutleer – und trotzdem: sie bleiben auf eine eigentümliche Weise sexuell aufgeladen. Die Arbeit konfrontiert die Betrachterinnen und Betrachter damit, in welcher Intensität solche Performanzen unsere Werte und Bewertungen mitprägen. (…)“

Sabeth Buchmann: Woman without Qualities / Art with Qualities. In: Karin Felbermayr, Performative Elements, Verbrecher Verlag, Berlin 2007. Translation: Ann Robertson.
“Post avant-garde and neo-avant-garde artists and art theorists of both genders have endeavoured to “re-gender” modern art and art history through analysis and confrontations with anti-binary counter images parallel to the development of prescribed societal and medial perceptions of a woman/man, female/male gender difference. Insights into the socially produced nature of subjects succeeded in (…)”
read full text

” (…) If we pursue Felbermayr’s motto “Stereotype as a Masquerade”, then “Mask” stands for that which determines the production conditions of identity (as men and/or women). Just as Butler maintains that deviation from the norm is constitutive of the norm itself, it is the distorting and fictionalizing appearance of gender characters which suggests the existence of a supposedly “submerged” hidden truth, but this in turn is only an imagined image, one we cannot actually see, but are only able to project. Consequently, rather than implying any certainties about the empirical reality of gender identities, “Mask”, “Gender Gamble” and “Stereotype as a Masquerade” demonstrate to us that these are unstable “repetitions” of image citations: ranging from Spiderman through cyborgs to masked demonstrators or Frantz Fanon’s “Black Skin White Masks”, such images turn out to have superimposed, multi-layered, sometimes contradictory levels of meaning with countless breaks. Nevertheless, this does not inevitably restrict the ideological effect of media cultural, political and theoretical narrations which are evoked by the mask topos. (…)”
read more
buy book

Marion Taube: Gender Studies in Yin & Yang. Laudation on the occasion of Art award of Tisa von der Schulenburg-Stiftung, Tisa-Preis 2007
read

Mario Alexander Weber, CLICK CLACK, Wir tauschen Körper: Zum Kunst-Buch “Stereotype as a masquerade” der Künstlerin Karin Felbermayr, Literaturkritik.de, No. 6, June 2007
“(…) Naturgemäß schwer tut sich ein Begleitbuch, das die künstlerischen Aktivitäten einer Video- und Performancekünstlerin abbilden möchte. Es ist doch ein großer Unterschied, ob man vor Ort eine Installation auf sich wirken lässt oder – a posteriori beziehungsweise in Unkenntnis der Ausstellung – sich in einem Buch darauf einzulassen versucht. Wie könnte das also “in echt” ausgesehen haben? Gerade aus diesem Grund ist “Stereotype as a masquerade” ein rundes, schönes Kunst-Buch geworden. Denn das Buch inszeniert eine Ausstellung, die wiederum auf Körper-Inszenierungen aufmerksam machen wollte. (…)” read more

Katrin Pinetzki, Schwarze Masken, heiße Posen, Ruhr Nachrichten, 13 February 2008
“Wie eine Maschinenpistole zückt sie den Akku-Schrauber und schaut dabei unter ihrer blonden Langhaar-Perücke grimmig in die Kamera – ganz klar, hier spielt jemand die Rolle des „Bad Girl“, des bösen Mädchens. Die Künstlerin Karin Felbermayr inszeniert sich selbst, und das Foto dieser Selbst-Inszenierung wird vielleicht zum Teil ihrer nächsten Ausstellung. Mediale Wirkungsweisen und Geschlechterrollen sind Themen, mit denen die Berliner Künstlerin sich hauptsächlich beschäftigt. (…)”

Cornelia Gockel, Im Grenzgebiet, Süddeutsche Zeitung, 02 January 2007
“Ob man als Mann oder Frau geboren wird, hat – wie wir alle wissen – einen entscheidenden Einfluss auf das spätere Leben: Schon als Kind werden geschlechterspezifische Verhaltensweisen eingeübt und durch die Umgebung bestätigt. Trotz vehementer Kritik an der gesellschaftlichen Rollenzuweisung bleibt das System der Zweigeschlechtlichkeit bei uns erhalten. Ein Dazwischen gibt es nicht – selbst transsexuelle Menschen müssen sich irgendwann einmal entscheiden, ob sie nun als Mann oder Frau leben wollen.
In ihrer Ausstellung „Gender Gamble“ in der Lothringer13 wirbelt Karin Felbermayr geschlechterspezifische Zuschreibungen und Rollenmuster kräftig durcheinander. Was wäre, wenn wir uns in einer Art Blue Box befinden würden, in der alles möglich ist? (…)” read more